Der Wollkrautblütenkäfer (Anthrenus verbasci) ist ein kleiner, bunter Käfer mit einem fast rundlichen Körper, der bis zu 3 mm lang wird. Wenn man sich die Käfer genauer betrachtet fällt auf, dass die Rückenseite dicht mit verschiedenfarbigen Schuppen besetzt ist. Auf den Flügeldecken befinden sich 3 weiße, wellenförmige Querbinden (s. Abb. 1). Die Larven haben am ganzen Körper verschieden lange Borsten und Borstenbüschel. Am Hinterende der Larven sitzen sog. „Pfeilhaare“, die mit Widerhaken besetzt sind (s. Abb. 2).
Diese Käferart lebt häufig in Wohnungen, Lagern, Teppichhäusern oder Museen und entwickelt sich innerhalb eines knappen Jahres vom Ei bis zum Käfer. Die Käfer selbst leben nur rund 2 Wochen und werden von Licht angezogen. Da sie gut fliegen können, kommen sie leicht durch geöffnete Fenster ins Haus. Die Eier werden in der Regel Ende Mai bis Anfang Juni abgelegt. Die Larven leben sehr versteckt und verkriechen sich gerne hinter Schränken oder in Dielenritzen. Sie können sich von Keratin ernähren, einem Stoff, der unter anderem in Haaren und Federn enthalten ist.
Der Wollkrautblütenkäfer kommt bei uns vermutlich in den meisten Häusern und Wohnungen vor. Aber auch in Lagerhallen, Bürogebäuden oder Betrieben findet man diese Käfer regelmäßig. Es handelt sich um eine einheimische Art, die auch im Freiland häufig ist. Die sehr aktiven Käfer findet man in den Monaten April und Mai häufig am Fenster oder auf der Fensterbank, da sie von Licht angezogen werden.
Da die Käfer sehr gut fliegen können und leicht durch geöffnete Fenster ins Haus kommen, kann man sich vor einem Befall kaum schützen. Finden die Käfer im Haus Stellen an denen sie ihre Eier ablegen können, wie Dielenritzen, Wollteppiche oder Felle, dann können sich die Larven hier problemlos entwickeln. Wichtig ist es zum Beispiel Wollteppiche oder Wolltextilien regelmäßig gründlich anzuschauen damit ein Befall mit diesen Textilschädlingen zumindest frühzeitig auffällt.
Der Wollkrautblütenkäfer gilt als einer der häufigsten Textilschädlinge. Die Larven befallen zum Beispiel Wolltextilien, Wollteppiche, Polstermöbel, Felle oder ausgestopfte Tiere. Die mit Widerhaken versehenen Pfeilhaare der Larven können beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Bohren sich die Haare in die Haut ein, so verursachen sie Juckreiz und eine Rötung der Haut. Die betroffenen Personen vermuten dann in der Regel, dass sie von Flöhen oder Mücken gestochen wurden.
Falls Sie einen Befall mit dem Wollkrautblütenkäfer vermuten, so sollten Sie ein paar Käfer einem Schädlingsbekämpfungsunternehmen zeigen, das einem Berufsverband angehört. Hier finden Sie kompetente Ansprechpartner, die bestätigen können ob es sich tatsächlich um diese Art handelt. Die Profis helfen Ihnen dabei die Quelle des Befalls zu finden und wissen genau wie man diese Textilschädlinge am besten bekämpft.