Die Arbeiterinnen der Schwarzgrauen Wegameise (Lasius niger) sind rund 4 mm lang und einheitlich dunkel gefärbt. Männchen und Weibchen werden deutlich größer als die Arbeiterinnen und besitzen im Gegensatz zu diesen Flügel. Nach der Begattung werfen die Weibchen ihre Flügel rasch ab und ähneln somit den Arbeiterinnen. Die Männchen sind sehr kurzlebig und sterben bald nach der Begattung.
Ältere Kolonien können mehrere 10.000 Arbeiterinnen enthalten. Allerdings lebt in jedem Nest immer nur eine einzige Königin. Die Königin kann über 20 Jahre alt werden. Erstaunlich ist, dass die Königin zwar nur einmal begattet wird, aber ihr ganzes Leben hindurch befruchtete Eier ablegen kann. Dies gelingt, indem das bei der Begattung empfangene Sperma in einem speziellen Organ aufbewahrt wird. Die Königin ist wie bei den Honigbienen ausschließlich für die Eiablage zuständig. Alle anderen Aufgaben in der Kolonie wie Nahrungssuche, Aufzucht der Larven oder Kolonie-Verteidigung übernehmen die Arbeiterinnen. Die Nester werden z. T. in morschem Holz, meist jedoch im Boden angelegt. Im Sommer ernähren sich die Tiere zum großen Teil vom sog. Honigtau. Hierbei handelt es sich um die zuckerhaltigen Ausscheidungen von Blattläusen und anderen Pflanzensaftsaugern.
Die Schwarzgraue Wegameise ist in ganz Deutschland weit verbreitet. Die sehr anpassungsfähigen Ameisen sind typische Kulturfolger, die in Städten, Parks, Gärten, Wiesen und Ackerland vorkommen.
Diese Ameisen legen ihre Nester in der Regel im Garten unter flachen Steinen oder im Rasen an. Auf der Suche nach Nahrung kommen die Arbeiterinnen aber auch regelmäßig in die Wohnung. Finden sie hier etwas Essbares wie Marmelade, Honig oder andere süße Lebensmittel, dann entsteht schnell eine dicht belaufene Ameisenstraße zwischen Garten und Wohnung. Wenn man solche Lebensmittel immer gut verschließt, hat man in der Regel kaum Probleme mit Ameisen auf Futtersuche.
Die Schwarzgraue Wegameise ist in den meisten Fällen als Lästling zu bezeichnen. Die Ameisen tauchen besonders häufig im Frühjahr in Wohnungen auf, wenn die Nahrung im Freiland noch knapp ist. Im Garten können die Tiere unangenehm auffallen, wenn sie ihre Nesthügel in Rasenflächen oder Beeten anlegen, bzw. Terrassen oder gepflasterte Wege unterhöhlen. Indirekt schädigt diese Ameisenart auch Kulturpflanzen, indem sie die dort lebenden Blattläuse betreut und schützt.
Ameisen können mit Kontaktinsektiziden und Fraßködern bekämpft werden. Hier hält der Handel zahllose Produkte bereit. Schädlingsbekämpfungsunternehmen, die einem Berufsverband angehören, wissen genau welche dieser Produkte sich besonders gut zur Bekämpfung der Schwarzgrauen Wegameise eignen. Außerdem erfahren sie hier, ob es sich tatsächlich um diese Ameisenart handelt und nicht möglicherweise um eine holzzerstörende Ameisenart. Vom Laien sind die verschiedenen Ameisenarten nicht auseinander zu halten. Hinsichtlich der richtigen Bekämpfungsverfahren gibt es aber gravierende Unterschiede.