Schmeißfliegen (Calliphora vicina) sind relativ große und kräftig gebaute Fliegen, die bis zu 13 mm lang werden. Oft werden die Tiere auch als Blaue Brummer bezeichnet, da ihr Körper dunkelblau bis blaugrün gefärbt ist. Lediglich die Augen dieser Fliegen sind rot (s. Abb. 1). Die weißlichen Maden haben wie alle Fliegenlarven keine Beine und werden bis zu 18 mm lang (s. Abb. 2).
Diese Fliegenart legt ihre Eier vor allem an Fleischabfällen, Fischabfällen oder toten Tieren ab. Hier entwickeln sich die weißlichen Maden innerhalb kurzer Zeit in großen Mengen. Um sich zu verpuppen verlassen die Fliegenmaden ihr Brutsubstrat und verkriechen sich in einem trockenen Versteck ganz in der Nähe. Dies ist der Grund, warum man die Maden regelmäßig am Deckel von Biomülltonnen findet. Die Weibchen legen im Laufe ihres Lebens insgesamt ca. 700 Eier. Im Sommer benötigen die Maden nur rund 10 Tage für ihre Entwicklung. Aufgrund dieser schnellen Entwicklungszeit und der Fruchtbarkeit der Weibchen können sich Schmeißfliegen im Sommer rasant vermehren, wenn sie geeignete Brutplätze finden. Die Fliegen verkriechen sich im Herbst in geschützten Verstecken im Haus um hier zu überwintern.
Diese Fliegenart ist weltweit verbreitet. In tropischen Regionen der Welt sind die Tiere das ganze Jahr über aktiv. In Mitteleuropa dauert die Aktivitätsperiode der Art meist nur von Mai bis Oktober. Schmeißfliegen kommen häufig in die Wohnung, um hier Nahrung zu suchen und um ihre Eier abzulegen. Regelmäßig entwickeln sich die Maden in Biomülltonnen oder in Komposthaufen, wenn hier Nahrungsmittelreste entsorgt werden.
Schmeißfliegen kommen in der warmen Jahreszeit überall vor und fliegen durch geöffnete Fenster und Türen in die Wohnung. Um dies zu verhindern, kann man Fliegenschutzgitter an Fenster und Türen anbringen. Essensreste sollte man auf gar keinen Fall auf dem Kompost entsorgen, sondern besser in die Biomülltonne werfen. Dabei müssen die Abfälle gut in Zeitungspapier eingewickelt werden. Der Deckel der Biomülltonne muss selbstverständlich immer gut geschlossen werden. In der Küche sollte man Käse, Fleisch, Wurstwaren oder Fisch im Sommer nicht offen herum stehen lassen, da sonst Schmeißfliegen ihre Eier an den Nahrungsmitteln ablegen könnten.
Schmeißfliegen sind gefährliche Hygieneschädlinge, da sie Durchfallerkrankungen und Salmonellen verbreiten können. Bakterien und andere Krankheitserreger werden mit Verdauungssäften abgegeben, mit denen die Fliegen feste Nahrungsmittel verflüssigen.
Für eine direkte Bekämpfung eignen sich UV-Lampen, Fliegenfallen, Insektensprays und Fliegenstrips. UV-Lampen sind bei sachgerechter Anwendung umwelt- und anwenderfreundlich und können daher besonders zum Einsatz in Lebensmittelverarbeitenden Betrieben oder Restaurants empfohlen werden. Parallel zu den Bekämpfungsmaßnahmen müssen auch die Entwicklungsplätze der Maden beseitigt werden. Nur so lässt sich verhindern, dass sich diese Schädlinge weiter vermehren. Welche Bekämpfungsmaßnahmen im Einzelfall sinnvoll sind, erfahren Sie von einem Schädlingsbekämpfungsunternehmen, das Mitglied in einemBerufsverband ist. Hier berät man Sie kompetent wie man einen bestehenden Befall bekämpfen und Neubefall verhindern kann.