Der Berlinkäfer (Trogoderma angustum) gehört zu den Speckkäfern. Er hat einen lang gestreckten, schmalen Körper. Auf den Flügeldecken befinden sich 3 breite, gebogene Haarbinden, die aus weißen Haaren bestehen. Die Männchen werden 2 bis 3 mm lang. Weibchen werden mit 3 bis 4 mm etwas größer. Die Art kann von Laien leicht mit dem Australischen Teppichkäfer verwechselt werden.
Die Käfer selbst fressen Pollen und Nektar oder nehmen im Laufe ihres kurzen Lebens gar keine Nahrung mehr zu sich. Die Larven können sich sowohl an tierischen, wie auch an pflanzlichen Produkten entwickeln. So ernähren sie sich beispielsweise von Getreide, Nüssen, Hülsenfrüchten, toten Insekten, Vogelfedern, getrocknetem Fleisch oder Katzenfutter. Die Larven können problemlos mehr als 3 Monate hungern.
Der Berlinkäfer stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde nachweislich um das Jahr 1920 auch nach Europa eingeschleppt. Mittlerweile ist die Art vermutlich weltweit verbreitet. Auch Deutschland wird mittlerweile wohl komplett besiedelt. Häufig leben diese Käfer in Wohnungen, aber auch in Lebensmittelunternehmen oder landwirtschaftlichen Betrieben. Die Käfer findet man oft am Fenster oder auf der Fensterbank, da sie gut fliegen können und von Licht angezogen werden. Die Larven leben dagegen sehr versteckt zum Beispiel unter Wollteppichen oder in Getreidelagern.
Da die winzigen Käfer kaum auffallen, schleppt man sie sich leicht mit befallenen Lebensmitteln oder Wolltextilien ein. Wenn man Käfer in der Wohnung bemerkt, sollte man Lebensmittel nach Larven absuchen. Falls man hierbei fündig wird, müssen die befallenen Lebensmittel komplett entsorgt werden. Häufig entwickeln sich die Larven auch zwischen den Dielenritzen von Holzfußböden.
Berlinkäfer sind sowohl Vorratsschädlinge, als auch Materialschädlinge. Die Larven befallen eine große Anzahl von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln. Aber auch Wolltextilien, Wollteppiche, Polstermöbel oder Felle werden angefressen und beschädigt.
Falls Sie kleine Käfer in der Wohnung finden, die dem Berlinkäfer ähneln, so sollten Sie ein paar dieser Tiere an ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen schicken, das einemBerufsverband angehört. Hier besitzt man das nötige Fachwissen und die erforderliche technische Ausstattung, die man braucht um sicher sagen zu können um welche Käferart es sich genau handelt. Natürlich kümmert man sich auch um die Lösung ihres Problems. Die Profis können bei einer Ortsbesichtigung den Entwicklungsort der Larven finden und wissen genau welche Methoden oder Präparate eingesetzt werden müssen um den Befall zu beseitigen.