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20. Juli 2025

Pressemitteilung: Abzocke mit 20-fach überhöhten Preisen

Der Deutsche Schädlingsbekämpfer-Verband (DSV e.V.) schlägt Alarm: Unseriöse Anbieter zocken hilfesuchende Verbraucher ab!

Brille mit Zeitung

Betrug mit falscher Schädlingsbekämpfung wird immer dreister

Der Deutsche Schädlingsbekämpfer-Verband (DSV e.V.) warnt eindringlich vor dreisten Betrugsmaschen, die sich immer weiter ausbreiten. Wer in seiner Not hastig im Internet nach einem Schädlingsbekämpfer sucht, gerät zunehmend in die Fänge krimineller Anbieter. Vollkommen Unausgebildete verlangen dann die Barzahlung tausender Euro und lösen nicht im Ansatz das Problem. Behörden ist dieses Phänomen seit Jahren bekannt, dennoch bleiben sie weitestgehend untätig.

Es gehört sicher zu den unangenehmen Momenten im Alltag, stellt man plötzlich fest, dass man ungebetene Gäste im Haus hat. Kommt man dem Schädling mit Hausmitteln und Tipps aus dem Internet nicht mehr bei, bleibt oft nur der Weg zum Profi. Aber Vorsicht - seit einigen Jahren tummeln sich auf der Suchplattform Google neben den geprüften Fachbetrieben, mehr und mehr Betrüger. Durch bezahlte Sucheinträge gelingt es diesen, noch vor den seriösen Anbietern zu landen. Und die dahinter geschalteten Webseiten werden immer ausgereifter. Mit hoher krimineller Energie, scheuen die Betrüger nicht davor zurück, selbst Sachkundenachweise oder auch Verbandsmitgliedschaften vorzutäuschen.

Die Masche ist immer die gleiche
Wie genau läuft der Betrug nun ab? Verbraucher stoßen über Google auf professionell wirkende Webseiten – häufig über bezahlte Anzeigen ganz oben in den Suchergebnissen. Der Kunde ruft die Rufnummer an, die er auf dieser Betrugsseite findet. Dies sind meist nur Mobilfunk-Nummern - ein erstes Indiz. Nach Schilderung des Problems erhält er dann einen schnellen Termin, meist sogar noch am selben Tag. Ein weiteres Indiz - vielen professionellen Schädlingsbekämpfern geht es nicht anders als anderen Handwerkern und Dienstleistern. Gerade in der Sommersaison sind längere Wartezeiten nicht ungewöhnlich, sondern eher die Regel. Zum Termin erscheinen dann zwei vermeintliche Fachkräfte. Während der eine sofort mit einer angeblichen „Bekämpfung“ beginnt, lenkt der andere die Kundinnen und Kunden mit einem scheinbar fachlichen Beratungsgespräch ab – tatsächlich geht es darin ausschließlich um überhöhte Preise und zweifelhafte Zahlungsforderungen. Dabei mangelt es den Betrügern an jeglicher Sachkunde oder Erfahrung im tatsächlichen Umgang mit Schädlingen. Oft werden Bekämpfungen nur vorgetäuscht. Zum Abschluss folgt dann die Rechnung, die noch vor Ort zu zahlen ist. Ein deutliches Indiz - seriöse Fachbetriebe verlangen nie eine Barzahlung. Sie erhalten vor Ort ein Bekämpfungsprotokoll und im Anschluss eine Rechnung zur Überweisung. Bis der Betrogene merkt, dass etwas nicht stimmt, ist der Betrüger mit seinem Geld längst über alle Berge. Nicht selten mit hohen Geldbeträgen.
Und da scheinen die Gauner immer dreister zu werden. Dem DSV werden in jüngster Vergangenheit mehr und mehr Fälle gemeldet, bei denen die Beträge immer größer zu werden scheinen.
Ein aktuelles Beispiel: Für eine Bettwanzenbehandlung wurden 4.680 Euro berechnet – ein seriöser Fachbetrieb hätte dafür rund 250 Euro verlangt.

Biozideinsatz durch Laien – Gefahr für Leib und Leben
Besonders besorgniserregend: Immer häufiger dokumentieren Betrüger den Einsatz hochgiftiger Biozidprodukte. Unausgebildete Täter hantieren damit oft ohne jegliche Sachkunde. Der DSV sieht hier eine erhebliche Gefahr, dass der Kunde nicht nur einen finanziellen Schaden erleidet, sondern dass Leib und Leben der ganzen Familie in Gefahr geraten, wenn unausgebildete Täter mit Stoffen umgehen, die bei falscher Anwendung schnell gefährlich werden können oder sogar das Potenzial haben, das Wohnumfeld langfristig zu vergiften.
„Die finanzielle Abzocke ist schlimm genug, aber der mögliche Schaden für Gesundheit und Umwelt ist noch gravierender“, warnt der DSV.

Die Täter bleiben oft unerkannt – Behörden müssen handeln
Viele Opfer wenden sich im Anschluss an den DSV – doch der Verband hat keine rechtlichen Möglichkeiten, Täter selbst zu verfolgen. Zuständig ist die Polizei. Große Hoffnung auf Aufklärung darf man sich aber nicht machen: gefälschte Firmendaten, anonyme Telefonnummern und nicht existente Geschäftsadressen erschweren die Strafverfolgung erheblich.

Besonders perfide: In einem Fall versuchte ein Täter, sich mit gefälschten Dokumenten eine Mitgliedschaft im DSV zu erschleichen – wohl, um das Vertrauen des Verbandszeichens auszunutzen. Solange Google mit seinem Angebot nicht eingreift und betrügerische Seiten konsequent sperrt, wird sich die Lage weiter verschärfen. Der DSV mahnt zur Vorsicht und fordert dringend mehr Engagement von Behörden und Verbraucherzentralen.

So schützen Sie sich – DSV-Tipps für Verbraucher:

  • Prüfen Sie, ob der ausgewählte Schädlingsbekämpfer im offiziellen Verzeichnis des DSV als Fachbetrieb gelistet ist.
  • Achten Sie auf vollständige Kontaktdaten.
  • Bleiben Sie wachsam und kritisch. Misstrauen Sie, wenn Termine noch am selben Tag angeboten werden – besonders in der Hauptsaison.
  • Lassen Sie sich nie zu sofortiger Barzahlung drängen.
  • Denn auch wenn Sie sich mit Schädlingsbekämpfung nicht gut auskennen - wenn Ihnen eine Rechnung schon im Ansatz viel zu hoch vorkommt, dann liegen sie womöglich richtig und sollten stets Ihr Recht auf eingehende Prüfung wahrnehmen.

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